Nur wo Dinge sterben…

Am 05. Oktober 2015 hatte ich eine Idee, die mir ganz viel zurückgeben sollte. Ohne viel darüber nachzudenken erstellte ich den Blog Schallkasten auf der Plattform Tumblr, in dem ich über Musik schreiben wollte. Und das tat ich auch. Anfangs wollte ich das Thema des Blogs gar nicht 100%ig festlegen. Dass Musik für mich das Hauptthema sein sollte war mir schnell klar, trotzdem hielt ich in meinem ersten Beitrag fest, dass ich mich deswegen darin nicht einschränken lassen würde.

Und wie erwartet… veröffentlichte ich schnell doch nur Beiträge über Musik auf meinem Blog. Nicht, dass das in irgendeiner Weise etwas schlechtes wäre, so sehr an einem Thema zu hängen. Allerdings wurde die Hürde, um auch mal andere Themen zu wählen, mit jedem Beitrag über Musik höher. Hinzu kam, dass ich immer unzufriedener mit der Plattform Tumblr wurde. Mit der Zeit merkte ich, dass ich für mein Format und meine „Zielgruppe“ eine eher semi-optimale Plattform gewählt hatte. In der Rebloh-Hölle gingen meine einzelnen Beiträge bei einigen im News-Feed unter. Auch stiess ich mit den vorgefertigten Templates und meinen zu diesem Zeitpunkt so gut wie inexistenten HTML-Skills schnell an meine Grenzen. (Viel besser bin ich damit aber auch noch nicht geworden…)

Und trotzdem war Schallkasten etwas ganz wundervolles für mich. Als ich anfing an diesem Blog zu schreiben, dachte ich mir ehrlich gesagt: „Ach, das interessiert eh keinen, das wird niemals jemand außer mir lesen.“ Das war für mich in keinster Weise ein negativer Gedanke. Denn dieser Gedanke half mir erst, das ganze Projekt Blog überhaupt anzufangen. Diese Einstellung gab mir den Mut, einfach mal drauf los zu schreiben. Als ich dann merkte, dass das ja doch Menschen lesen, war das Feedback zu meiner Überraschung tatsächlich schnell vorwiegend positiv und gab mir Selbstbewusstsein für das, was ich schrieb. Darüberhinaus führte der Blog unter anderem dazu, dass ich zu vielen Leuten intensivere Verbindungen oder überhaupt Verbindungen aufbaute, die ohne Schallkasten vielleicht nie zustande gekommen wären. Dafür und für alles darüber hinaus, bin ich sehr dankbar.

Auch heute werde ich mal häufiger, mal seltener nach meinem alten Blog Schallkasten gefragt. Trotz des Wunsch im Hinterkopf, ich könne der guten Seite ja irgendwann etwas Leben einhauchen, antworte ich stets: „Nein, der ist wohl leider tot.“ Ich bedauere es sehr, dass ich ihn so lange und so sehr habe schleifen lassen. Hin und wieder hatte ich das Gefühl, das etwas dermaßen einen Blogeintrag wert wäre, dass ich das als Neustart nutzen könnte. Und doch ist nichts passiert. Warum? Neben meinen bisher genannten Problemen mit dem Blog kommt in erster Linie hinzu, dass ich Angst hatte, dass der Blog durch seine immer mehr herausgebildete monothematische Konzeption für mich irgendwann mehr zur Aufgabe, als zum Hobby würde. Und so beschloss ich, nur noch Beiträge zu schreiben, wenn mich etwas wirklich förmlich anschrie, dass ich etwas dazu schreiben solle. Die Folge daraus war leider, dass ich immer weniger Beiträge schrieb, trotz gleichbleibender Ideen für Beiträge.

Zusammengefasst kann man also sagen, dass ich wohl in erster Linie etwas an dem Konzept des Blogs hätte ändern müssen, denn das Projekt an sich war stets eine Bereicherung. Ich denke ich hätte kontinuierlich etwas daran ändern können und ich könnte auch immer noch eine Konzeptionsänderung auf Schallkasten vornehmen. Da aber nicht zuletzt der Faktor der Plattform Tumblr mit im Spiel ist, habe ich eine Entscheidung getroffen. Wenn ihr mir auf Schallkasten folgt, habt ihr es eventuell schon mitbekommen.

Schallkasten ist hiermit offiziell tot.

Doch was mache ich mit meinem weiter beständigen Drang über Alben zu reden, die mich bewegen, mich über Streaming-Dienste zu echauffieren oder Aussagen von Raf Camora anzuzweifeln? Soll ich frei nach Christian Lindner einfach lieber gar nicht bloggen, statt falsch bloggen?

Natürlich nicht! Warum muss Schallkasten dann trotzdem sterben?

sometimes you gotta close a door to open a window

Tyler The Creator auf dem Song New Magic Wand

Ich möchte einen Blog haben, auf dem ich die Möglichkeit habe, dies weiterzuführen, allerdings mit einem besseren Konzept. Gleichzeitig merke ich, dass die Fülle an Themen, die ich gerne in einem Blog verhandeln würde, immer wieder größer wird. Beispielsweise meinte eine Kommilitonin vor kurzer Zeit zu mir, dass ich doch bestimmt total einfach mal ein Kochbuch schreiben könnte und sie das total gerne haben würde. Im ersten Moment fand ich die Idee davon lachhaft und prätentiös. Doch sie war nicht die einzige, die mich in letzter Zeit nach Rezepten für Dinge gefragt hatte, für die ich schlichtweg kein niedergeschriebenes Rezept hatte.

Und so soll das Konzept meines Blogs der Unschlüssigkeit darüber, worüber ich alles bloggen will folgen und erstmal nicht konkret festgelegt werden. In erster Linie würde ich gerne wieder mehr bloggen, doch diesmal wirklich ohne einen einzelnen roten Faden. Themen mit denen ich mich aber in nächster Zeit auf jeden Fall beschäftigen möchte sind Musik, Ernährung, Nachhaltigkeit und Achtsamkeit. . Trotzdem schließe ich jeglichen anderen Kram nicht aus. Ich möchte einfach all das machen, auf was ich Lust habe und es einfach hier gesammelt zusammentragen können. Das ganze ist dabei nicht auf das Erreichen einer großen Reichweite ausgelegt, sondern einfach ein Projekt für mich selber, bei dem ich gleichzeitig Vorschläge von außen bedienen kann. eine Win – Win Situation also. Und wenn mal längere Zeit nichts kommt, dann kommt halt mal wieder was, wenn ich neue Ideen habe, egal in welche Richtung diese dann gehen. Deswegen:

Willkommen auf meinem neuen Blog! Willkommen in einem Sammelbecken von dem, was eben so anfällt.

Folge mir doch gerne, falls ich dein Interesse geweckt haben sollte und/oder du mir zeigen willst, dass du diesen Blog unterstützen willst. Das hilft mir jetzt schon. Vielen Dank und hoffentlich bis bald.

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